In den Wechseljahren stellt der Körper sich hormonell um, eine Umkehrung zur Pubertät. Die Regulation unterliegt der inneren Messung der Hormone. Der Gehalt sinkt und der Körper reagiert mit Symptomen, da er diese Umstände nicht gewohnt ist. Das Sinken des Hormonspiegels unterliegt aber einem übergeordneten Regelkreis.
Es gibt die natürliche Anweisung weniger Hormone zu produzieren, denn die Reproduktion ist in dieser Lebensphase nicht mehr erwünscht. Interne Kontrollmessung im Körper zeigen an: aha, der Spiegel ist niedrig, das ist ein positives Feedback: der Befehl wurde korrekt ausgeführt. Das geht so lange, bis diese Umstände Gewohnheit geworden sind. Dieser Prozess zeigt sich in den typischen hormonell bedingten Symptomen.
Falls man dann Substanzen einnimmt oder zur Aufnahme auf die Haut aufträgt, die diesen Regelkreis durchbrechen, dann wird der Befehl noch angefeuert.
Man stelle sich vor: Einem Hersteller von Autos wird untersagt weiter Autos zu produzieren, aber die Straßen sind immer wieder voll mit Autos, obwohl die Fabrik geschlossen ist. Was wird die Regierung tun? Es entsteht zumindest mal ein sehr großes Durcheinander. Es stellt sich aber auch zusätzlich die Frage, wie lange will man die Hormone substituieren? Wann ist der Zeitpunkt abzusetzen?
Es stimmt, dass die Symptome der Wechseljahre gemildert werden durch bioidentische Hormone, aber das kann aus meiner Sicht nicht die Lösung sein. Fakt ist, dass man durch diese Zeit muss. Im allerschlimmsten Fall kann man bei unerträglichen Symptomen mit den bioidentische Hormone abmildern, aber eine Hilfe ist es nicht.
Mit der Homöopathie ist es möglich, diese Umstellung innerlich zu unterstützen, durch die genaue Symptomenaufnahme kann man die Arznei finden, die individuell diesen Prozess positiv beeinflussen kann.
Zusätzlich kann man auch mit der Ernährung viel erreichen; z.B. zur Milderung der Hitzewelle: kühlende Nahrungsmittel, weniger Scharfes und weniger Energielieferanten.
Die Energie, die der Körper für die Fortpflanzung bereitgehalten hat, ist nun quasi übrig. Damit muss er irgendwo hin (Hitze = abgeben von Energie). Sportliche Aktivitäten können das gut ausgleichen. Einigen hilft joggen, anderen wandern, eine schwitzende Aktivität darf es sein, damit der Überschuss abgegeben werden kann. Wechselbäder (Kneippsche Anwendung) helfen der Haut mit einer sehr guten Durchblutung die Hitze und Kälte zu regulieren, allein eine gut trainierte Fähigkeit die kleinen Blutgefäße je nach Temperaturen zu weiten oder zusammenzuziehen ist eine Unterstützung bei Hitzewellen (die Hitzephasen verkürzen sich dann).
Unsere Pflanzenwelt ist voll von Wirkstoffen, die man bei bestimmten Symptomen einsetzen kann. In Form von Tee z.B. ist Schafgarbe ein hervorragendes Regulativ bei hormonellen Angelegenheiten!
Täglich 3-4 Tassen Schafgarbentee hilft ungemein. Den Kaffee kann man gerne weglassen, der feuert nur an.
Die Wechseljahre sind anstrengend, sie sind eine Hürde, sie sind kein Spaziergang. Aber sie sind eine Etappe, die man aktiv meistern kann. Man muss das nicht allein durchstehen, aber man muss es schaffen, da kommt man wohl nicht drumherum.